Die Geisterdiskussion um einen neuen Hauptbahnhof (ein neues Bahnhofsgebäude) war mal wieder eine Pressemeldung in der Neuen Westfälischen wert. Der Grund war nicht ersichtlich, denn am Stand der Dinge hat sich nichts geändert: Die Bremer AG will dort investieren, das neue Gebäude soll auch ein Hotel integrieren. Die Entscheidung liegt bei der Bahn. Nun heißt es sinngemäß: Soweit so gut, so schlecht. Sollten für das Vorhaben städtische Grundstücke notwendig sein, hat natürlich der Rat der Stadt zu entscheiden.
Hier liegt das Potenzial, den Unfug „neues Bahnhofsgebäude“ zu stoppen. Wer will dort investieren ? Bremer ? Das ist doch so’n neureicher Kapitalist, von dem nichts gutes zu erwarten ist, der abends mit seinen Lastwagen immer die B1 versperrt. Wer sagt uns denn, dass er nicht nach ein paar Jahren das Gebäude wieder abreißt oder an die Chinesen verkauft ? Nun haben wir zwar Erfahrungen mit privat finanzierten öffentlichen Gebäuden, wie zum Beispiel dem Theater am Neuen Platz. Aber das ist was anderes. Hier investierte die Volksbank, wie der Name schon sagt, ein gesundes, solides und ehrenwertes Geldinstitut aus der Mitte der Gesellschaft (Volks!) mit honorigen Männern an der Spitze. Der vorhandene Bahnhof reicht für unser schönes Paderborn vollkommen aus. Züge halten an und fahren ab. Man hat gehobenen Handel mit allem, was der Bahnreisende benötigt: Zeitschriften, Backwaren, Erfrischungen. Ein neues Gebäude ? Brauchen wir nicht.