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Samstag vormittags am Diözesanmuseum. Der E-Bike Parkplatz für Marktbesucher fällt ins Auge. Obwohl ich keins habe (dafür möchte ich mich in aller Form entschuldigen), parke ich mein altes Univega von 1998 aus guter Tradition auch dort. Wenn es eben geht (so auch am Samstag, 9. Juli) an der Geländerstange, unterhalb der an der Betontreppe seit 1992 und bis vor kurzem das Schild angeschraubt war „mittlere Geländerstange reserviert für U. Pütz“.

Direkt rechts daneben ein E-Van Moof mit extrabreitem Lenker und Vorderträger. „Kenner“ sprechen die holländische Marke so aus: Wänn Muhf, das soll irgendwie englisch klingen, ist in Wirklichkeit aber albern. Bei meiner ersten Begegnung war ich von Van Moof sofort fasziniert. Am 15. August 2010 auf der Gedempte Oude Gracht in Haarlem standen Van Moof Räder und andere Exoten vor der Tür. Von da ab kam ein „normales“ Fahrrad für mich nicht mehr infrage. Im März 2012 kaufte ich in Velo ein Dutch ID Halb-Lastenrad, ab April 2012 bereute ich den Kauf und im Oktober 2021 wurde ich davon durch Diebstahl erlöst. Die Staatsanwaltschaft stellte die Ermittlungen bald ein. Von Van Moof bin ich heute runter, und in Internet-Kommentaren liest man viel Negatives über Software-Fehler und andere Ausfälle. Zurück zum Museum: Weiter links 3 klassische Rentner-Chopper, einer sogar in Signal-Grün (1), immerhin mit Klickfix-Kiste als Zubehör, also kein Rentner, sondern eine aktive, fröhliche Paderbornerin. Das unauffällig-blaue Contoura (2) ist zwar nicht elektrifiziert, der Antrieb „Carbon Drive“ weist aber den Liebhaber hochwertiger Ausstattung aus. Mit dem hellblauen Damenfahrrad (3) habe ich mich nicht so intensiv befasst, sodass ich nicht sagen kann, ob es echt vintage oder neu-lackiert retro ist. Die Wahl des abgewandelten Mixte-Rahmens mit bequemem Durchstieg in Kombination mit einem neuen, hochwertigen Lenker mit Ledergriffen lassen auf eine unangepasste Fahrerin schließen, die nein zum Mainstream sagt, aber Wert legt auf Schönheit und Bescheidenheit. Noch weiter unten, im Bild nicht mehr zu erkennen, standen klobige Kalkhoff-SUVs oder irgendwelche Massenware. Auf den E-Scooter gehe ich nicht ein, nochmals Entschuldigung bitte.

Schon eine Woche vor Libori, am 16. Juli, waren die Fahrradständer alle abgebaut, weil der Platz für die mobile Metzgerei vom Schinderhannes benötigt wird. Ach ja.

Am Diözesanmuseum

Van Moof, Haarlem, 2010